Rückwärts-Reread | Auswertung

Hallo und willkommen zu einem neuen Blogpost von mir! Heute soll es um den Rückwärts-Reread gehen, den ich gemacht habe: Was das überhaupt genau ist, wie und warum ich ihn durchgeführt habe, wie das Erlebnis so war und am Ende noch ein kleines Fazit.

Also, was ist ein Rückwärts-Reread überhaupt?

Ein Reread ist das erneute Lesen eines Buches oder einer Buchreihe. Demnach ist ein Rückwärts-Reread das erneute Lesen einer Reihe vom letzten Band zum ersten (den Begriff habe ich vom ersten abgeleitet).


Wie bin ich auf die Idee gekommen, eine Reihe von hinten nach vorne zu lesen?

Tatsächlich habe ich nicht mein Regal angeschaut und ganz aus dem Nichts beschlossen, mal eine Reihe rückwärts zu lesen. Ich hätte in diesem Jahr eigentlich eine Englischprüfung geschrieben und weil ich eben gerne lese und dadurch gut lernen kann (vor allem bei Sprachen), habe ich beschlossen, mal ein paar mehr englische Bücher zu lesen. 

Mein Englischlehrer hat die "Harry Potter"-Reihe selbst vor der Prüfung gelesen, weshalb ich mir gedacht habe, dass es doch eine gute Idee wäre, dies auch zu tun. Leider war ich zu dem Zeitpunkt schon mitten in einem "Harry Potter"-Reread (auf Deutsch) und wollte den auch noch gerne zu Ende führen. Und weil ich Bücher überhaupt nicht direkt hintereinander lesen kann, habe ich mir gedacht, dass ein Rückwärts-Reread vielleicht etwas frischen Wind in die Sache bringen könnte ("Harry Potter" habe ich sowieso schon vier-, fünfmal von vorne bis hinten gelesen). 

 

Wie ist es gelaufen?

Erstaunlich gut! Allein dadurch, dass ich die Reihe zum ersten Mal komplett auf Englisch gelesen habe, gab es schon einige interessante und neue Dinge für mich (viele Namen zum Beispiel) und ich habe mich nicht gelangweilt - was aber sicherlich auch an der Reihe an sich liegt. 

Aber besonders interessant war es immer noch, die Entwicklung innerhalb der Reihe mal aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen. 

Dabei ist mir aufgefallen, wie gut die Reihe aufgebaut ist. Wusstet ihr zum Beispiel, dass das Verschwindekabinett aus dem sechsten Band vorher schon zwei-, dreimal angeteasert wurde und deshalb überhaupt nicht neu ist? Es fällt nur weniger auf, selbst wenn man die Reihe gerade rereadet. 

Durch die andere Perspektive, die mir der Rückwärts-Reread gegeben hat, sind mir auch sehr kuriose Fragen aufgekommen. Zum Beispiel: Was tragen Hexen und Zauberer unter ihren Umhängen? Nackt sind sie ja nicht, aber trotzdem funktioniert das mit der Muggelkleidung nicht so gut. (Da helfen die Filme auch nicht weiter.) 

Und zuletzt ist mir auch noch eine kleine Unstimmigkeit aufgefallen. Im zweiten Teil feiert der Fast Kopflose Nick seinen 500. Todestag, aber im ersten Band erzählt er, dass er fast 400 Jahre nichts mehr gegessen hat. Von Geistern, die nach in den ersten 100 Jahren nach ihrem Tod noch essen können, habe ich aber nicht gelesen. 

Das sind die kleineren Details, die ich beim Lesen der Bücher bemerkt habe, aber natürlich spielt auch die Entwicklung generell eine große Rolle. Bei einem "normalen" Reread merkt man es bei der Reihe schon ziemlich gut, aber so sticht die Entwicklung der Charaktere noch viel mehr hervor. Schließlich hat man dadurch keinen Anfang-Ende Vergleich sondern einen Ende-Anfang Vergleich. Die Perspektive ändert schon vieles.

 

Fazit

Insgesamt kann ich sagen, dass mein Rückwärts-Reread ein voller Erfolg war! Ich habe die Geschichte von Harry Potter auf einer ganz neuen Ebene kennengelernt und werde dies zukünftig bestimmt noch mit ein paar anderen Reihen wiederholen. Aber bestimmt nicht mit jeder Reihe.


Wann kann ich Rückwärts-Rereads empfehlen?

Natürlich ist das erste und wichtigste Kriterium, dass man die Reihe liebt; ansonsten würde man sie ja auch nicht rereaden. 

Außerdem finde ich, dass die Reihe etwas länger sein sollte. Dilogien (und auch Trilogien) haben denke ich einfach nicht genug Bände, dass man beim Rückwärts-Lesen viele Aha-Momente haben kann. Wie bei "Harry Potter" sieben - also viele - Bände eignen sich natürlich am besten, aber ich würde einen Rückwärts-Reread bei mir schon ab vier (gelegentlich auch ab drei) Bänden in Betracht ziehen. 

Und zuletzt denke ich, dass es auch nicht schlecht ist, die Reihe vorher schon zwei-, dreimal gelesen zu haben. Dann kennt man sich schon gut genug mit den Büchern aus, um noch tiefer eintauchen zu können. 

Bonus: Ich finde, es ist auch keine schlechte Idee, den Rückwärts-Reread auf einer anderen Sprache durchzuführen. Das gibt der Sache noch eine kleine Herausforderung; eine solche ist denke ich nie schlecht und lenkt auch noch ein wenig davon ab, dass man die Geschichte chronologisch etwas auseinandernimmt. ;)

 

Welche Reihen würde ich gerne mal von hinten nach vorne lesen?

Definitiv "Throne of Glass"! Ich denke, dass dies eine Buchreihe ist, bei der es sich sehr lohnen wird, sie mal von hinten nach vorne zu betrachten (vor allem bei den ganzen Wendungen und Entwicklungen) - obwohl ich einige der Charaktere am Ende des Rereads (also am Anfang der Reihe) sehr vermissen würde. "Das Reich der sieben Höfe" und "Crescent City" wären auch geeignete Kandidaten, aber da werde ich noch ein paar Jahre warten müssen, bis sie ganz rausgekommen sind. (Bevor ich jedoch irgendeine davon rückwärts lese, werde ich sie noch mindestens einmal von vorne lesen.)

Außerdem überlege ich noch, irgendwann mal die "Göttlich"-Trilogie rückwärts zu rereaden. Das ist meine absolute Herzensreihe und nach meinem sechsten Reread oder so fehlt irgendwann das Neue. Auf Englisch habe ich die Reihe nämlich auch (bald) schon zweimal gelesen. Zwar gibt es nur drei Bände in der Reihe, aber trotzdem denke ich, dass es sehr interessant werden könnte, diese Bücher mal ganz neu kennenzulernen.

Bei ein paar Reihen überlege ich noch, weil sie vergleichsweise relativ kurz sind. Das sind die "Im Zeichen der Mohnblume"-Trilogie und die "Selestria"-Trilogie. Bis das relevant wird, habe ich allerdings noch viel Zeit, denn die Reihen müssen erstmal fertig (auf Deutsch) erscheinen und ich würde sie vorher nochmal "normal" rereaden. ;)

Neben diesen Reihen gibt es aber eigentlich keine anderen mehr, bei denen ich aktuell total Lust hätte, sie irgendwann auch mal von hinten nach vorne zu lesen, denn es müssen schon Lieblings- oder Herzensreihen sein, wenn ich überlege sie so oft zu rereaden.


Das war es auch schon mit meiner Rückwärts-Reread Vorstellung! Ich hoffe, der Beitrag war für euch interessant und vielleicht probiert ja auch der eine oder andere es selbst mal aus (in diesem Fall: schreibt mir super gerne, mich würde es total interessieren, wie es euch da so geht!).

 

Bleibt gesund!

~Tina 


unbezahlte Werbung/Rezensionsexemplar erwähnt

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